Das Fußballstadion als Stätte inklusiver Kultur : eine Untersuchung der Interaktionen von Fans des 1. FSV Mainz 05 zur Teilhabe der Fans mit Behinderungen

  • ‚Inklusiv leben‘ heißt, selbstverständlich Teil einer Gesellschaft sein und bedeutet, sich einbringen und gut aufgehoben fühlen in einem Netzwerk von gewünschten Beziehungen. Danach strebt der Mensch, das ist Teil seines persönlichen Glücks. Menschen mit Behinderungen erfahren auch heute noch trotz grundsätzlicher rechtlicher Gleichstellung Stigmatisierungen und strukturelle Diskriminierung. Ziel der Studie ist es Gelingensbedingungen von inklusiven Lebensräumen zu untersuchen. Es wird davon ausgegangen, dass sich Menschen durch die direkte Begegnung mit anderen als Teil der Gemeinschaft fühlen. Das Stadion des Fußballvereins 1. FSV Mainz 05 erfüllt die strukturellen Voraussetzungen der barrierefreien Zugänglichkeit und bietet damit Fans mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit zur Begegnung. Ob diese Begegnungen auch den qualitativen Anforderungen des persönlichen Wohlbefindens gerecht werden, wurde mittels der Grounded Theory Methode überprüft. Im Ergebnis bestätigen sich im Stadion des 1. FSV Mainz 05 die barrierefreie und sozialräumliche Ausgestaltung des Umfelds sowie der wertegetragene Umgang in den Begegnungen der Fans untereinander und des Vereins. Die Studie zeigt auf, dass Menschen mit und ohne Behinderungen die gleichen Interessen hinsichtlich des eigenen guten Lebens verfolgen. Wesentlich sind, auf Moral und Anstand gegründete Anerkennungsbeziehungen. Dort, wo solche Anerkennungsbeziehungen nicht stattfinden, erfolgt Ausgrenzung. Das Zusammensein mit anderen, die Erfahrung der Anerkennung und das daraus resultierende Selbstbewusstsein sind Auslöser für persönliches Glücksempfinden. Für die Gesellschaft, die Soziale Arbeit und die Politik bedeutet dies, dass inklusive Lebensverhältnisse dann erreicht werden, wenn die Umfeldbedingungen für Begegnungen auf Augenhöhe geschaffen werden und der Austausch mittels geteilter kultureller Werte in reziproken Anerkennungsbeziehungen stattfindet. Inklusion lässt sich durch wertschätzendes persönliches Handeln der Akteure in alle gesellschaftliche Teilbereiche hineintragen.
  • 'Living inclusive' means, being accustomed part of a society. It means further getting involved and feeling good in a network of desired relationships. This is part of personal happiness. Even today, people with disabilities experience basic stigmatization and structural discrimination despite fundamental legal equality. The aim of the study is to investigate the conditions of success for inclusive habitats. It is assumed that people feel part of the community by encounter with others directly. The stadium of the football club 1. FSV Mainz 05 has the structural requirements of barrier-free accessibility. Thus offers fans with and without disabilities the opportunity for interacting. The grounded theory method was used to check whether these encounters also have the qualitative requirements of personal well-being. The result of the study is: in the stadium of the club 1. FSV Mainz 05 confirms the barrier-free and socio-spatial design of the environment as well as the value-based interaction in the encounters between fans among themselves and the representatives of the club. The study shows that people with and without disabilities share the same interests for their own good lives. Recognition relationships, which based on morality and decency are essential. Exclusion occurs where such recognition relationships do not take place. Being together with others, the experience of recognition and the resulting self-confidence are triggers for personal happiness. For society, social work and politics, this means that inclusive living conditions are achieved if the conditions for encounters are created at ‚equal eye level‘ and the exchange takes place through shared cultural values in reciprocal recognition relationships. Inclusion can be brought into all areas of society through appreciative, personal action on the part of the actors.

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Metadaten
Author:Kerstin Steinfurth
URN:urn:nbn:de:hebis:66-opus4-8671
Referee:Matthias Ochs
Advisor:Petra Gromann
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2020/11/25
Year of first Publication:2020
Publishing Institution:Hochschule Fulda
Granting Institution:Hochschulübergreifendes Promotionszentrum Soziale Arbeit
Date of final exam:2020/10/28
Release Date:2020/11/25
Tag:Fanstudie; Fußball; Gesellschaft; Inklusion; Teilhabe und Teilgabe von Menschen mit Behinderung
Pagenumber:218
Institutes:Hochschul- und Landesbibliothek
Dewey Decimal Classification:3 Sozialwissenschaften / 30 Sozialwissenschaften, Soziologie / 300 Sozialwissenschaften
Licence (German):License LogoEinfaches Nutzungsrecht

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