Refine
Document Type
- Doctoral Thesis (9) (remove)
Keywords
- Arbeitsbündnisse (1)
- Bearing fault detection (1)
- Empowerment (1)
- Ethnografie (1)
- Fachberatung (1)
- Fanstudie (1)
- Fußball (1)
- Gender (1)
- Gesellschaft (1)
- Inklusion (1)
- Kambodscha (1)
- Kindertagesbetreuung (1)
- Koproduktion (1)
- Netzwerkarbeit (1)
- Nutzerperspektive (1)
- PMSM (1)
- Professionalität (1)
- Reflexivität (1)
- Safe optimization, automation technology, self-optimizing machine, industrial control architecture, reinforcement learning (1)
- Sexualität (1)
- Soziale Arbeit (1)
- Soziale Arbeit, Professionalisierung, Profession, Systemtheorie, Organisation, organisationale Rahmenbedingungen, Sozialpsychiatrische Dienste, Transformation (1)
- Subjekt-Strategien (1)
- Teilhabe und Teilgabe von Menschen mit Behinderung (1)
- automated hyperparameter optimization (1)
- cambodia (1)
- child-care system (1)
- coproduction (1)
- counseling (1)
- domain discrepancy reduction (1)
- early childhood education (1)
- empowerment (1)
- ethnography (1)
- frühe Bildung (1)
- gender (1)
- global knowledge transfer (1)
- globaler Wissenstransfer (1)
- network (1)
- professionalism (1)
- reflexivity (1)
- sexuality (1)
- social work (1)
- subject strategy (1)
- systemic family therapy training (1)
- systemische Familientherapieweiterbildung (1)
- transcultural (1)
- transkulturell (1)
- users perspective (1)
- working alliances (1)
Die Chancen auf eine gleichwertige Teilhabe an Lebensqualität und Gesundheit sind in Deutschland nicht nur sozial, sondern auch territorial ungleich verteilt. Der Gradient dieser Ungleichheit verläuft zwischen Stadt und Land, Zentrum und Peripherie, Ost und West entlang des Maßes der regionalen Deprivation. Eine solche territoriale gesundheitliche Ungleichheit, die nicht durch regionale Kulturen, sondern durch eine strukturelle Benachteiligung bestimmt wird, fordert die Strategien der kommunalen Gesundheitsförderung in ländlich peripheren Gemeinden besonders heraus. Das gilt insbesondere für das ostdeutsche Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, welches in den letzten Jahrzehnten durch hohe Abwanderungsraten, Segregationen des Alters, des Geschlechts und der Bildung und vergleichsweise geringere Gesundheitschancen der Einwohnerinnen und Einwohner geprägt wurde.
In der vorliegenden Studie wurden daher die Lebensbedingungen und Gesundheitschancen älterer Bewohner in Dorfgemeinschaften in Nordostdeutschland auf zwei Ebenen untersucht. Zum einen wurden mit Hilfe biographisch-narrativer Interviews die erlebten und gelebten Entwicklungen des dörflichen Umfelds im Lebensverlauf nachgezeichnet. Zum anderen wurde die Geschichte des Dorfes als kollektive Erinnerungsarbeit in Geschichtswerkstätten mit einer gemeindebasierten partizipativen Strategie erarbeitet. Grundlage für die Ortsauswahl war eine ressourcenorientierte Mikrospatiale Typisierung (MispT) aller Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnerinnen und Einwohnern. Damit wurde eine Grundlage für die Abkehr von der oft vorherrschenden Defizitorientierung in der kommunalen Gesundheitsförderung im ländlichen Raum hin zu einer Ressourcenorientierung geschaffen. Als theoretischer Ausgangspunkt dienten die Habitustheorie von Pierre Bourdieu und das salutogenetische Modell der Gesundheit von Aaron Antonovsky.
Im Ergebnis wurde eine partizipative Strategie für aktivierende Ansätze der Gesundheitsförderung entwickelt, welche die soziokulturellen Ressourcen in der Gemeinde berücksichtigt. Mit der Versachlichung dieses soziokulturellen Empowerments im Konzept der Gemeindewerkstatt LETHE können kommunale und individuelle ökonomische, soziale und kulturelle Ressourcen als Ausdruck des lokalen Gemeinschaftsgefühls wieder miteinander verbunden und als Lernprozess gefestigt werden.